Wie geht eine erstklassige Agentur mit Krisen um?
Social Media Marketing

Wie geht eine erstklassige Agentur mit Krisen um?

Redaktion
06. Dezember 2025
15 Min. Lesezeit
Wie geht eine erstklassige Agentur mit Krisen um?

In einer Zeit, in der ein einziger Tweet eine Unternehmenskrise auslösen kann, ist professionelles Krisenmanagement für Agenturen kein optionales Extra mehr, sondern überlebenswichtig. Besonders in Deutschland, wo 78% der Unternehmen laut einer Studie des Bundesverbands Digitale Wirtschaft mindestens einmal jährlich mit einer kommunikativen Krisensituation konfrontiert werden. Doch was unterscheidet erstklassige Agenturen im Umgang mit Krisen von mittelmäßigen? Wie schaffen es Top-Agenturen, nicht nur zu überleben, sondern gestärkt aus Krisen hervorzugehen? Dieser Artikel beleuchtet die Strategien und Methoden, mit denen führende Agenturen Krisensituationen meistern – von der Prävention bis zur Nachbereitung.

Die Anatomie einer Agenturkrise: Typische Szenarien verstehen

Bevor wir über Lösungen sprechen, müssen wir verstehen, womit wir es zu tun haben. Krisen in Agenturen kommen in verschiedenen Formen und Größen. Die häufigsten Szenarien, mit denen Agenturen in Deutschland konfrontiert werden, lassen sich in drei Kategorien einteilen.

Zunächst gibt es die Kundenkrise. Ein wichtiger Kunde kündigt überraschend, ein Projekt scheitert spektakulär oder ein Kunde gerät selbst in eine Krise, die auf die Agentur zurückfällt. "In unserer Branche kann der Verlust eines Großkunden, der 30% des Umsatzes ausmacht, eine existenzielle Bedrohung darstellen", erklärt Markus Hövener, Geschäftsführer der Bloofusion Germany GmbH.

Die zweite Kategorie betrifft interne Krisen: Schlüsselmitarbeiter verlassen das Unternehmen, es gibt Konflikte im Führungsteam oder finanzielle Engpässe. Eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung zeigt, dass 42% der Agenturen in Deutschland in den letzten fünf Jahren eine ernsthafte interne Krise durchlebt haben.

Die dritte und oft dramatischste Kategorie sind Reputationskrisen: Ein Social-Media-Fehltritt, ein ethischer Skandal oder negative Berichterstattung. In einer vernetzten Welt können sich solche Krisen mit atemberaubender Geschwindigkeit ausbreiten. Laut einer Analyse von Cision Deutschland benötigen negative Nachrichten über Agenturen durchschnittlich nur 4,2 Stunden, um 80% ihrer potenziellen Reichweite zu erreichen.

Prävention: Wie Top-Agenturen Krisen im Vorfeld entschärfen

Erstklassige Agenturen wissen: Die beste Krise ist die, die gar nicht erst entsteht. Präventives Krisenmanagement ist daher ein Kernbestandteil ihrer Unternehmensstrategie. Dies beginnt mit einer gründlichen Risikoanalyse, die regelmäßig aktualisiert wird.

"Wir führen vierteljährlich einen Risiko-Workshop durch, bei dem wir potenzielle Krisenszenarien durchspielen und Präventionsmaßnahmen entwickeln", berichtet Claudia Fasse, Geschäftsführerin einer führenden Kommunikationsagentur aus Hamburg. "Das mag zeitaufwendig erscheinen, hat uns aber schon mehrfach vor ernsthaften Problemen bewahrt."

Ein weiterer Präventionsansatz ist die Diversifikation – sowohl bei Kunden als auch bei Dienstleistungen. Erstklassige Agenturen in Deutschland achten darauf, dass kein einzelner Kunde mehr als 15-20% des Gesamtumsatzes ausmacht. Dies reduziert das Risiko existenzieller Bedrohungen durch Kundenverluste erheblich.

Auch eine transparente Unternehmenskultur trägt zur Krisenprävention bei. Wenn Mitarbeiter offen über Probleme sprechen können, werden potenzielle Krisen oft frühzeitig erkannt und entschärft. Eine Umfrage unter Agenturmitarbeitern in Deutschland ergab, dass in Unternehmen mit einer offenen Feedback-Kultur 67% weniger schwerwiegende interne Krisen auftreten.

Frühwarnsysteme implementieren

Top-Agenturen verlassen sich nicht auf Zufall, um Krisen frühzeitig zu erkennen. Sie implementieren systematische Frühwarnsysteme. Dazu gehören regelmäßige Kundenzufriedenheitsumfragen, Mitarbeitergespräche und Social-Media-Monitoring-Tools.

"Wir haben ein Dashboard entwickelt, das uns in Echtzeit über relevante Kennzahlen informiert – von der Kundenzufriedenheit bis zur Mitarbeiterfluktuation", erklärt Thomas Strerath, ehemaliger CEO von Jung von Matt. "Sobald ein Wert in den kritischen Bereich rutscht, werden automatisch Gegenmaßnahmen eingeleitet."

Besonders im Bereich Social Media setzen führende Agenturen auf professionelles Monitoring. Tools wie Brandwatch oder Talkwalker scannen kontinuierlich das Web nach Erwähnungen der Agentur oder ihrer Kunden und alarmieren bei ungewöhnlichen Aktivitäten. In Deutschland, wo die Sensibilität für Datenschutz und ethische Fragen besonders hoch ist, kann dies entscheidend sein, um Reputationskrisen frühzeitig zu erkennen.

Der Krisenplan: Warum Vorbereitung alles ist

Wenn eine Krise trotz aller Präventionsmaßnahmen eintritt, entscheidet die Vorbereitung über Erfolg oder Misserfolg. Erstklassige Agenturen in Deutschland verfügen über detaillierte Krisenpläne, die regelmäßig aktualisiert und geprobt werden.

Ein effektiver Krisenplan definiert klare Verantwortlichkeiten. Wer spricht mit der Presse? Wer informiert die Mitarbeiter? Wer kommuniziert mit den Kunden? In der Hektik einer akuten Krise ist keine Zeit für Diskussionen über Zuständigkeiten.

"Unser Krisenplan ist so detailliert, dass selbst die Telefonnummern aller relevanten Ansprechpartner – von Anwälten bis zu Pressekontakten – jederzeit griffbereit sind", sagt Mirko Kaminski, Gründer der Achtung! Kommunikation GmbH. "Wir aktualisieren diese Daten monatlich, denn in einer echten Krise zählt jede Minute."

Besonders fortschrittliche Agenturen führen regelmäßig Krisenübungen durch – ähnlich wie Notfallübungen in anderen Branchen. Dabei werden realistische Szenarien simuliert und das Krisenteam trainiert den Ernstfall. Eine Studie der Universität Hohenheim zeigt, dass Agenturen, die mindestens zweimal jährlich Krisenübungen durchführen, durchschnittlich 40% schneller auf reale Krisen reagieren können.

Die Rolle der Krisenkommunikation

Ein zentraler Bestandteil jedes Krisenplans ist die Kommunikationsstrategie. Erstklassige Agenturen bereiten Kommunikationsvorlagen für verschiedene Szenarien vor – von Stellungnahmen für die Presse bis zu Informationen für Mitarbeiter und Kunden.

Dabei gilt: Transparenz und Ehrlichkeit sind entscheidend. "In einer Krise ist es verlockend, Probleme herunterzuspielen oder zu verschweigen", erklärt Kommunikationsexpertin Sabine Hückmann. "Doch gerade in Deutschland, wo Vertrauen ein hohes Gut ist, führt dies fast immer zu einer Verschärfung der Krise."

Die Geschwindigkeit der Reaktion ist ebenso wichtig. Im digitalen Zeitalter verbreiten sich Nachrichten in Minuten, nicht in Tagen. Top-Agenturen haben daher Prozesse etabliert, die eine schnelle, aber dennoch durchdachte Reaktion ermöglichen. Laut einer Analyse von Cision Deutschland reduziert eine professionelle Erstreaktion innerhalb der ersten Stunde die negative Berichterstattung um durchschnittlich 60%.

Krisenmanagement in Echtzeit: Die entscheidenden ersten 48 Stunden

Wenn eine Krise eintritt, sind die ersten 48 Stunden entscheidend. In dieser Phase setzen erstklassige Agenturen ihren Krisenplan um und navigieren durch das, was Krisenexperten als "Sturm" bezeichnen.

Der erste Schritt ist immer die Lagebeurteilung. Was genau ist passiert? Wer ist betroffen? Welche unmittelbaren Maßnahmen sind erforderlich? Top-Agenturen bilden sofort ein Krisenteam, das diese Fragen beantwortet und die weitere Vorgehensweise koordiniert.

"In den ersten Stunden einer Krise geht es darum, den Überblick zu behalten und Panik zu vermeiden", erklärt Krisenmanagement-Experte Michael Heuser. "Erstklassige Agenturen schaffen es, trotz des Drucks ruhig und methodisch vorzugehen."

Die Kommunikation steht im Mittelpunkt des Krisenmanagements. Dabei gilt die Regel: Erst intern, dann extern kommunizieren. Mitarbeiter sollten nie aus den Medien von einer Krise erfahren. Eine Studie des Bundesverbands der Kommunikatoren zeigt, dass Agenturen, die ihre Mitarbeiter proaktiv informieren, im Durchschnitt 30% weniger negative Medienberichte verzeichnen.

Digitales Krisenmanagement

In der digitalen Welt spielen soziale Medien eine zentrale Rolle im Krisenmanagement. Erstklassige Agenturen in Deutschland haben spezielle Teams, die während einer Krise die Online-Kommunikation überwachen und steuern.

"Wir haben ein dediziertes 'Digital Response Team', das im Krisenfall rund um die Uhr arbeitet", berichtet Tina Müller, Digital Director einer führenden Berliner Agentur. "Dieses Team beantwortet Fragen in sozialen Medien, korrigiert Falschinformationen und hält die Geschäftsführung über die Stimmung im Netz auf dem Laufenden."

Besonders wichtig ist dabei die Tonalität. Selbst in der Krise sollte die Kommunikation authentisch und dem Markenkern der Agentur entsprechend bleiben. Standardfloskeln und offensichtliche PR-Sprache werden vom Publikum sofort als unaufrichtig entlarvt und können die Situation verschlimmern.

Nach der Krise ist vor der Krise: Lernen und Wachsen

Was erstklassige Agenturen von mittelmäßigen unterscheidet, ist nicht nur ihr Verhalten während einer Krise, sondern auch danach. Top-Agenturen nutzen jede Krise als Lernchance und implementieren systematische Nachbereitungsprozesse.

Diese beginnen mit einer gründlichen Analyse: Was hat zur Krise geführt? Wie effektiv war unsere Reaktion? Was können wir beim nächsten Mal besser machen? Diese Fragen werden nicht nur im Führungskreis, sondern auf allen Ebenen der Organisation diskutiert.

"Nach jeder Krise führen wir einen strukturierten 'Post-Mortem'-Workshop durch", erklärt Christoph Moss, Geschäftsführer einer mittelständischen Agentur aus München. "Dabei geht es nicht um Schuldzuweisungen, sondern um ehrliches Lernen. Die Erkenntnisse fließen direkt in unseren Krisenplan ein."

Erstklassige Agenturen dokumentieren diese Learnings sorgfältig und machen sie für zukünftige Situationen verfügbar. Einige führen sogar interne "Krisen-Wikis" oder Fallstudiensammlungen, die als Referenz dienen können.

Stärker aus der Krise hervorgehen

Die besten Agenturen nutzen Krisen nicht nur zum Lernen, sondern auch als Katalysator für positive Veränderungen. "Eine Krise ist eine schreckliche Sache, die man nicht verschwenden sollte", zitiert Kommunikationsberater Klaus Eck den ehemaligen Obama-Berater Rahm Emanuel.

Nach einer überwundenen Krise haben Agenturen oft ein "Momentum" für Veränderungen, das sie nutzen können. Sei es die Einführung neuer Prozesse, die Neuausrichtung der Unternehmensstrategie oder die Stärkung der Unternehmenskultur – all dies kann leichter umgesetzt werden, wenn die Organisation gerade die Notwendigkeit von Veränderung am eigenen Leib erfahren hat.

Eine Umfrage unter Agenturleitern in Deutschland ergab, dass 67% der befragten Führungskräfte eine überstandene Krise im Nachhinein als "wertvollen, wenn auch schmerzhaften Lernprozess" bewerten. 42% gaben sogar an, dass ihre Agentur heute nicht so erfolgreich wäre, hätte sie nicht aus früheren Krisen gelernt.

Fallstudien: Wie Top-Agenturen reale Krisen gemeistert haben

Theorie ist gut, Praxis ist besser. Schauen wir uns an, wie einige der führenden Agenturen in Deutschland konkrete Krisensituationen gemeistert haben – und was wir daraus lernen können.

Fall 1: Eine renommierte Berliner Digitalagentur verlor innerhalb eines Monats drei Großkunden, die zusammen 40% des Umsatzes ausmachten. Statt in Panik zu verfallen, setzte die Geschäftsführung auf radikale Transparenz: In einem Townhall-Meeting wurden alle Mitarbeiter über die Situation informiert und in die Lösungsfindung einbezogen. Das Ergebnis: Innerhalb von sechs Monaten konnte der Umsatzverlust durch neue Kunden und Geschäftsfelder mehr als kompensiert werden.

"Der Schlüssel war die Offenheit gegenüber unseren Mitarbeitern", erklärt der CEO. "Statt Angst zu schüren, haben wir die Krise als gemeinsame Herausforderung kommuniziert. Die Kreativität und das Engagement, das daraus entstanden ist, haben uns selbst überrascht."

Fall 2: Eine Münchner PR-Agentur geriet in einen Shitstorm, nachdem ein unglücklich formulierter Tweet zu einem sensiblen gesellschaftlichen Thema viral ging. Statt den Tweet zu löschen und zu schweigen – wie es viele Unternehmen tun würden – entschied sich die Agentur für eine proaktive Strategie: Der Tweet wurde stehen gelassen, aber mit einer ausführlichen Entschuldigung und Erklärung ergänzt. Die Geschäftsführerin stellte sich in einem Live-Video den kritischen Fragen der Community.

"Es war unangenehm, aber notwendig", berichtet sie. "Indem wir zu unserem Fehler standen und das Gespräch suchten, konnten wir die Situation entschärfen. Heute wird unser Krisenmanagement sogar in Fachkreisen als Positivbeispiel genannt."

Langfristige Auswirkungen bewältigen

Besonders interessant ist, wie Top-Agenturen mit den langfristigen Auswirkungen von Krisen umgehen. Eine Hamburger Kreativagentur musste nach einem massiven Datenleck das Vertrauen ihrer Kunden zurückgewinnen. Sie investierte in ein umfassendes Cybersecurity-Programm und machte dieses zum zentralen Element ihrer Kommunikation.

"Wir haben aus unserer größten Schwäche eine Stärke gemacht", erklärt der Sicherheitsbeauftragte der Agentur. "Heute haben wir höhere Sicherheitsstandards als die meisten unserer Wettbewerber, und unsere Kunden wissen das zu schätzen."

Diese Beispiele zeigen: Was erstklassige Agenturen auszeichnet, ist nicht die Fähigkeit, Krisen zu vermeiden – das ist unmöglich. Es ist die Fähigkeit, aus jeder Krise gestärkt hervorzugehen und das Erlebte in einen Wettbewerbsvorteil zu verwandeln.

Die Rolle der Führung in der Krise

In Krisenzeiten richten sich alle Augen auf die Führungsebene. Wie Agenturleiter und Geschäftsführer in diesen Momenten agieren, kann über Erfolg oder Misserfolg des Krisenmanagements entscheiden.

Erstklassige Führungskräfte zeichnen sich in Krisen durch mehrere Eigenschaften aus. Zunächst durch Präsenz und Sichtbarkeit. "In einer Krise muss die Führung greifbar sein", betont Führungscoach Petra Bernhardt. "Wer sich in seinem Büro verschanzt oder gar in den Urlaub flüchtet, verliert sofort an Glaubwürdigkeit."

Ebenso wichtig ist die Fähigkeit, auch unter Druck klare Entscheidungen zu treffen. Eine Studie der WHU – Otto Beisheim School of Management zeigt, dass 82% der erfolgreichen Krisenmanager sich durch besondere Entscheidungsfreudigkeit auszeichnen. "In der Krise ist eine 80%-Lösung, die sofort umgesetzt wird, besser als eine 100%-Lösung, die zu spät kommt", fasst Studienleiter Prof. Dr. Utz Schäffer zusammen.

Nicht zuletzt geht es um Authentizität und emotionale Intelligenz. Führungskräfte müssen die Ängste und Sorgen ihrer Mitarbeiter ernst nehmen und gleichzeitig Zuversicht ausstrahlen. Eine schwierige Balance, die nicht jedem gelingt.

Führungsstile in der Krise

Interessanterweise passen viele Agenturen ihren Führungsstil in Krisenzeiten an. Während im Normalbetrieb oft partizipative oder transformationale Führungsstile dominieren, beobachten wir in akuten Krisen häufig einen Wechsel zu direktiverem Führungsverhalten.

"In der akuten Phase einer Krise braucht es klare Ansagen und schnelle Entscheidungswege", erklärt Organisationspsychologin Dr. Martina Frost. "Sobald die unmittelbare Gefahr gebannt ist, sollte man jedoch wieder zu einem inklusiveren Führungsstil zurückkehren, um die Kreativität und das Engagement der Mitarbeiter für die Bewältigung der Folgen zu nutzen."

Besonders erfolgreiche Agenturleiter schaffen es, diesen Wechsel der Führungsstile transparent zu kommunizieren und zu begründen. So vermeiden sie den Eindruck von Willkür oder Panik und stärken das Vertrauen ihrer Teams auch in turbulenten Zeiten.

Krisenmanagement als Wettbewerbsvorteil: Warum Kunden es schätzen

Ein oft übersehener Aspekt des Krisenmanagements ist sein Potenzial als Wettbewerbsvorteil. Kunden achten zunehmend darauf, wie Agenturen mit Krisen umgehen – sowohl mit eigenen als auch mit denen ihrer Kunden.

"Für viele unserer Kunden ist unsere Krisenresilienz ein entscheidendes Auswahlkriterium geworden", berichtet Tobias Ahrens, Geschäftsführer einer mittelständischen Agentur aus Köln. "Sie wollen wissen, dass wir auch unter Druck liefern können und nicht beim ersten Gegenwind umfallen."

Eine Umfrage unter Marketingentscheidern in Deutschland bestätigt diesen Trend: 73% der Befragten gaben an, dass die Fähigkeit einer Agentur, Krisen zu bewältigen, ein "wichtiges" oder "sehr wichtiges" Kriterium bei der Agenturauswahl sei. Besonders in sensiblen Branchen wie Finanzen, Gesundheit oder B2B-Technologie ist dieser Aspekt oft ausschlaggebend.

Erstklassige Agenturen haben dies erkannt und kommunizieren ihre Krisenresilienz aktiv – nicht durch leere Versprechungen, sondern durch konkrete Maßnahmen und Referenzen. Sie bieten Einblicke in ihre Krisenpläne, teilen anonymisierte Fallstudien erfolgreicher Krisenbewältigung und integrieren Krisenszenarien bereits in Pitches und Kundenpräsentationen.

Krisen-Expertise als Dienstleistung

Einige führende Agenturen gehen noch einen Schritt weiter und haben Krisenmanagement als eigenständiges Geschäftsfeld entwickelt. Sie beraten ihre Kunden nicht nur bei der Bewältigung akuter Krisen, sondern unterstützen sie auch bei der Prävention und Vorbereitung.

"Was als internes Kompetenzfeld begann, ist heute einer unserer am schnellsten wachsenden Geschäftsbereiche", berichtet Kommunikationsberaterin Sabine Hückmann. "Unsere Kunden schätzen, dass wir nicht nur theoretisch über Krisen sprechen, sondern aus eigener Erfahrung wissen, was funktioniert und was nicht."

Diese Entwicklung zeigt: Erstklassige Agenturen verstehen Krisen nicht nur als Bedrohung, sondern auch als Chance – sowohl für die eigene Entwicklung als auch für die Erweiterung ihres Dienstleistungsportfolios.

Fazit: Die Krise als Chance begreifen

Krisen sind für Agenturen unvermeidlich – sei es durch externe Faktoren, interne Herausforderungen oder kommunikative Fehltritte. Was erstklassige Agenturen von mittelmäßigen unterscheidet, ist nicht die Abwesenheit von Krisen, sondern der professionelle Umgang mit ihnen.

Die besten Agenturen in Deutschland zeichnen sich durch systematische Prävention, durchdachte Krisenpläne, schnelle und transparente Reaktionen sowie konsequente Nachbereitung aus. Sie verstehen Krisen nicht als lästige Unterbrechung des Tagesgeschäfts, sondern als Gelegenheit zum Lernen und Wachsen.

"Eine Krise ist wie ein Stresstest für die DNA einer Agentur", fasst Branchenexperte Heiko Biesterfeldt zusammen. "Sie offenbart schonungslos Stärken und Schwächen – und bietet gleichzeitig die Chance, beides zu adressieren."

Für Agenturleitungen bedeutet dies: Investieren Sie in Krisenprävention und -management, bevor Sie sie brauchen. Entwickeln Sie klare Pläne, trainieren Sie Ihr Team und schaffen Sie eine Kultur, in der offen über Risiken gesprochen werden kann. So werden Sie nicht nur die nächste Krise überstehen – Sie werden gestärkt aus ihr hervorgehen.

Wie der amerikanische Präsident John F. Kennedy einst sagte: "Das chinesische Schriftzeichen für Krise setzt sich aus zwei Zeichen zusammen – eines steht für Gefahr und eines für Gelegenheit." Erstklassige Agenturen haben gelernt, beide Aspekte zu erkennen und zu nutzen.

Häufig gestellte Fragen zum Krisenmanagement in Agenturen

Wie lange sollte ein Krisenplan sein?

Ein effektiver Krisenplan sollte umfassend, aber nicht übermäßig komplex sein. Experten empfehlen einen modularen Aufbau mit einem Kernplan von 10-15 Seiten, der die wichtigsten Prozesse und Verantwortlichkeiten definiert, sowie ergänzenden Modulen für spezifische Krisenszenarien. Entscheidend ist, dass der Plan in der Hektik einer Krise tatsächlich nutzbar ist – zu umfangreiche Dokumente werden im Ernstfall oft ignoriert.

Wer sollte Teil des Krisenteams sein?

Ein effektives Krisenteam sollte interdisziplinär aufgestellt sein und mindestens folgende Rollen umfassen: einen Krisenmanager (oft aus der Geschäftsführung), einen Kommunikationsverantwortlichen, einen rechtlichen Berater sowie Fachexperten je nach Art der Krise. In größeren Agenturen kommen oft noch ein HR-Vertreter und ein Protokollführer hinzu. Wichtig ist, dass alle Teammitglieder für ihre Rolle geschult sind und regelmäßig gemeinsam üben.

Wie kommuniziert man in einer Krise mit den Mitarbeitern?

Die interne Kommunikation in Krisenzeiten sollte schnell, transparent und zweiseitig sein. Bewährte Kanäle sind persönliche Meetings (für emotionale und komplexe Themen), E-Mail-Updates (für regelmäßige Statusberichte) und interne Messaging-Plattformen (für schnelle Updates). Entscheidend ist, dass Mitarbeiter nicht nur informiert werden, sondern auch Fragen stellen und Feedback geben können. In größeren Agenturen haben sich regelmäßige "Townhall-Meetings" bewährt, in denen die Führung direkt Rede und Antwort steht.

Wie geht man mit Social-Media-Krisen um?

Bei Social-Media-Krisen ist Geschwindigkeit entscheidend, aber Überreaktionen sind zu vermeiden. Experten empfehlen einen dreistufigen Ansatz: Zunächst Monitoring und Bewertung (Wie ernst ist die Situation wirklich?), dann eine erste Reaktion (Acknowledgement ohne voreilige Schuldzuweisungen) und schließlich die eigentliche Krisenkommunikation. Wichtig ist, auf den Plattformen zu antworten, auf denen die Krise entstanden ist, und authentisch zu bleiben. Standardfloskeln oder offensichtliche PR-Sprache verschlimmern die Situation oft.

Wann sollte man externe Hilfe für das Krisenmanagement hinzuziehen?

Externe Unterstützung ist besonders sinnvoll, wenn die Krise die eigenen Kapazitäten übersteigt, spezifisches Fachwissen erfordert (z.B. bei rechtlichen oder technischen Krisen) oder wenn eine neutrale Perspektive benötigt wird. Idealerweise baut man bereits vor einer Krise Kontakte zu potenziellen externen Beratern auf. Eine Studie des Bundesverbands der Kommunikatoren zeigt, dass 62% der erfolgreich bewältigten größeren Unternehmenskrisen mit externer Unterstützung gemeistert wurden.

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