In einer Zeit, in der 89% der Unternehmen in Deutschland Social Media als unverzichtbaren Marketingkanal betrachten, stellt sich für viele Geschäftsführer und Marketingverantwortliche eine entscheidende Frage: Was kostet professionelle Social-Media-Betreuung eigentlich? Die Preisgestaltung erscheint oft wie ein undurchdringlicher Dschungel aus unterschiedlichsten Angeboten, versteckten Kosten und schwer vergleichbaren Leistungspaketen. Während einige Agenturen mit Kampfpreisen locken, verlangen andere scheinbar astronomische Summen für ähnliche Leistungen. Dieser Artikel bringt Licht ins Dunkel und zeigt auf, welche Faktoren die Kosten wirklich beeinflussen und worauf Sie bei der Auswahl eines Social-Media-Partners achten sollten.
Die Preislandschaft für Social-Media-Betreuung in Deutschland
Die Bandbreite der Preise für Social-Media-Betreuung in Deutschland ist beeindruckend. Von 500 Euro bis 10.000 Euro monatlich ist praktisch alles zu finden. Laut einer Erhebung des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) investieren mittelständische Unternehmen durchschnittlich zwischen 2.000 und 3.500 Euro monatlich in ihre Social-Media-Betreuung. Großunternehmen geben nicht selten das Drei- bis Fünffache aus.
Doch was steckt hinter diesen Zahlen? Zunächst einmal ist festzuhalten, dass die reine Nennung von Preisen ohne Berücksichtigung des Leistungsumfangs wenig aussagekräftig ist. Es verhält sich ähnlich wie beim Autokauf: Ein Kleinwagen und ein Luxus-SUV erfüllen beide den Zweck der Fortbewegung, unterscheiden sich aber fundamental in Ausstattung, Leistung und letztendlich Preis.
Interessant ist auch ein Blick auf die Entwicklung der letzten Jahre. Die Social-Media-Agentur Hootsuite hat in ihrer Marktstudie 2024 festgestellt, dass die durchschnittlichen Ausgaben für professionelle Social-Media-Betreuung in Deutschland seit 2022 um etwa 18% gestiegen sind. Dies spiegelt die zunehmende Bedeutung und Komplexität dieses Marketingkanals wider.
Welche Leistungen umfasst eine erstklassige Social-Media-Betreuung?
Bevor wir über Kosten sprechen, müssen wir verstehen, was eine wirklich erstklassige Social-Media-Betreuung ausmacht. Nur so lassen sich Preise sinnvoll vergleichen und einordnen. Eine umfassende Betreuung geht weit über das simple Posten von Inhalten hinaus.
Strategische Komponenten
An erster Stelle steht die Strategie. Eine fundierte Social-Media-Strategie bildet das Rückgrat jeder erfolgreichen Präsenz und umfasst Zieldefinition, Zielgruppenanalyse, Wettbewerbsanalyse, Kanalauswahl und Content-Strategie. "Ohne klare Strategie ist Social Media wie ein Schiff ohne Kompass – man ist aktiv, kommt aber nirgendwo an", erklärt Martina Bergmann, Social-Media-Direktorin bei einer führenden Digitalagentur in Frankfurt.
Die Entwicklung einer maßgeschneiderten Strategie erfordert Expertise, Marktkenntnis und Zeit. Je nach Unternehmensgröße und Komplexität der Branche kann allein dieser Prozess zwischen 2.000 und 5.000 Euro kosten. Bei kontinuierlicher Betreuung wird die Strategie regelmäßig überprüft und angepasst, was in den monatlichen Kosten berücksichtigt werden muss.
Content-Erstellung und Community Management
Der sichtbarste Teil der Social-Media-Betreuung ist die Content-Erstellung. Hierzu zählen Textkonzeption, Grafikdesign, Videoproduktion und die Erstellung von Stories oder Reels. Die Qualität dieser Inhalte entscheidet maßgeblich über den Erfolg der Social-Media-Präsenz. Hochwertige, markengerechte Inhalte erfordern entsprechende Ressourcen.
Parallel dazu ist professionelles Community Management unverzichtbar. Dies umfasst die Beantwortung von Nutzerkommentaren, die Moderation von Diskussionen und den proaktiven Aufbau einer engagierten Community. Je nach Unternehmensgröße und Interaktionsrate kann dies einen erheblichen Zeitaufwand bedeuten – nicht selten mehrere Stunden täglich.
Laut einer Studie von Social Media Examiner verbringen Social-Media-Manager durchschnittlich 5-7 Stunden pro Woche allein mit Community Management für einen mittelgroßen Account. Bei größeren Marken mit hoher Interaktionsrate kann dieser Wert leicht auf 15-20 Stunden ansteigen.
Analyse, Reporting und Optimierung
Eine erstklassige Social-Media-Betreuung zeichnet sich durch kontinuierliche Analyse und Optimierung aus. Daten werden nicht nur gesammelt, sondern interpretiert und in konkrete Handlungsempfehlungen übersetzt. Monatliche Reports geben Aufschluss über die Performance und dienen als Grundlage für strategische Anpassungen.
Für diesen Bereich setzen professionelle Agenturen spezialisierte Tools ein, deren Lizenzkosten oft zwischen 100 und 500 Euro monatlich liegen und in der Regel an den Kunden weitergegeben werden. Die eigentliche Wertschöpfung liegt jedoch in der fachkundigen Interpretation der Daten und der daraus abgeleiteten Optimierung der Strategie.
Die Kostenfaktoren im Detail: Was treibt den Preis?
Nachdem wir nun einen Überblick über die Leistungskomponenten haben, lassen sich die wesentlichen Kostenfaktoren besser verstehen. Diese variieren je nach individueller Situation des Unternehmens erheblich.
Unternehmensgröße und Branche
Die Unternehmensgröße beeinflusst die Komplexität der Social-Media-Betreuung maßgeblich. Ein lokaler Handwerksbetrieb hat andere Anforderungen als ein bundesweit agierender E-Commerce-Anbieter. Auch die Branche spielt eine entscheidende Rolle: In stark regulierten Bereichen wie Finanzen oder Pharma sind zusätzliche Compliance-Prüfungen erforderlich, die den Aufwand und damit die Kosten erhöhen.
Interessanterweise zeigt eine Erhebung des Digitalverbands Bitkom, dass B2C-Unternehmen in Deutschland durchschnittlich 30% mehr für Social Media ausgeben als B2B-Unternehmen vergleichbarer Größe. Dies erklärt sich durch die höhere Posting-Frequenz und den größeren Aufwand im Community Management.
Anzahl und Art der betreuten Kanäle
Ein wesentlicher Kostenfaktor ist die Anzahl der zu betreuenden Plattformen. Jeder Kanal erfordert spezifische Inhalte und Formate. Was auf Instagram funktioniert, muss für LinkedIn komplett anders aufbereitet werden. TikTok wiederum folgt völlig eigenen Regeln. Mit jedem zusätzlichen Kanal steigt der Aufwand für Content-Erstellung, Monitoring und Community Management.
Die Kosten pro Kanal sind nicht linear. Der erste Kanal ist in der Regel am teuersten, da hier die grundlegende Strategie und Content-Planung erfolgt. Jeder weitere Kanal erhöht die Gesamtkosten um etwa 25-40%, abhängig von den Synergieeffekten.
Posting-Frequenz und Content-Qualität
Die Häufigkeit der Veröffentlichungen ist ein direkter Kostentreiber. Während für manche Unternehmen drei Posts pro Woche ausreichend sind, benötigen andere tägliche Updates oder sogar mehrere Beiträge pro Tag. Jeder zusätzliche Post bedeutet mehr Aufwand in Konzeption, Erstellung und Nachbereitung.
"Die Qualität des Contents ist entscheidender als die Quantität", betont Social-Media-Experte Thomas Müller. "Ein durchdachter, hochwertiger Post pro Woche bringt oft mehr als täglich mittelmäßige Inhalte." Dennoch gilt: Je höher die Ansprüche an die Content-Qualität, desto höher die Kosten. Professionelle Fotoshootings, aufwändige Grafikdesigns oder Videoproduktionen schlagen deutlich zu Buche.
Eine Umfrage unter 150 Social-Media-Agenturen in Deutschland ergab, dass die Produktion eines hochwertigen Social-Media-Videos je nach Länge und Komplexität zwischen 500 und 2.500 Euro kostet. Ein professionelles Fotoshooting für Social-Media-Content liegt typischerweise zwischen 800 und 1.500 Euro pro Tag.
Preismodelle im Vergleich: Agentur, Freelancer oder Inhouse?
Für die Social-Media-Betreuung stehen Unternehmen grundsätzlich drei Optionen zur Verfügung: die Beauftragung einer spezialisierten Agentur, die Zusammenarbeit mit Freelancern oder der Aufbau eines internen Teams. Jede dieser Optionen hat spezifische Kostenstrukturen und Vor- sowie Nachteile.
Die Agenturlösung
Agenturen bieten in der Regel das umfassendste Leistungsspektrum. Sie verfügen über spezialisierte Teams mit Expertise in verschiedenen Bereichen – von Strategie über Content-Erstellung bis hin zu Analyse und Paid Advertising. Die Kosten für eine mittelgroße Agentur in Deutschland beginnen typischerweise bei 1.500 bis 2.000 Euro monatlich für eine Basisbetreuung und können je nach Umfang auf 5.000 Euro und mehr ansteigen.
Der Vorteil: Agenturen bieten Skalierbarkeit und breites Know-how. Sie können bei Bedarf zusätzliche Ressourcen mobilisieren und bringen Erfahrungen aus verschiedenen Branchen mit. Zudem gewährleisten sie Kontinuität auch bei Personalwechseln. Der Nachteil: Sie sind in der Regel die teuerste Option und arbeiten oft für mehrere Kunden parallel, was die Verfügbarkeit einschränken kann.
Ein interessanter Aspekt: Laut einer Studie der Hochschule Macromedia erzielen Unternehmen, die mit spezialisierten Social-Media-Agenturen zusammenarbeiten, durchschnittlich eine um 42% höhere Engagement-Rate als solche, die ihre Social-Media-Aktivitäten inhouse oder mit Generalisten betreiben.
Die Freelancer-Option
Freelancer sind oft die kostengünstigere Alternative. Die Stundensätze qualifizierter Social-Media-Freelancer in Deutschland liegen zwischen 50 und 120 Euro, abhängig von Erfahrung und Spezialisierung. Bei einem typischen Aufwand von 20-30 Stunden monatlich für eine solide Betreuung ergeben sich Kosten zwischen 1.000 und 3.600 Euro.
Der Vorteil: Freelancer arbeiten oft sehr persönlich und engagiert für ihre Kunden. Sie sind flexibel und können schnell auf Änderungen reagieren. Der Nachteil: Ihre Kapazitäten sind begrenzt, und sie decken selten alle Spezialbereiche ab. Zudem besteht ein Ausfallrisiko bei Krankheit oder Urlaub.
Carla Weber, selbst erfolgreiche Social-Media-Freelancerin, erklärt: "Als Freelancer kann ich mich intensiv auf wenige Kunden konzentrieren und sehr individuell arbeiten. Allerdings stoße ich bei komplexen Projekten manchmal an Grenzen und muss dann mit anderen Spezialisten kooperieren."
Die Inhouse-Lösung
Der Aufbau eines internen Social-Media-Teams bietet maximale Kontrolle und tiefe Integration in die Unternehmenskultur. Die Kosten setzen sich hier primär aus Personalkosten zusammen. Ein qualifizierter Social-Media-Manager kostet in Deutschland je nach Erfahrung und Region zwischen 45.000 und 65.000 Euro Jahresgehalt, zuzüglich Arbeitgeberanteile und Overhead-Kosten.
Der Vorteil: Inhouse-Teams sind vollständig in die Unternehmensabläufe integriert und kennen Produkte sowie Marke aus erster Hand. Sie sind jederzeit verfügbar und können schnell reagieren. Der Nachteil: Der Aufbau eines Teams erfordert erhebliche Investitionen und Zeit. Zudem fehlt manchmal der externe Blick, und es besteht die Gefahr der "Betriebsblindheit".
Bemerkenswert ist, dass laut einer Erhebung des Deutschen Instituts für Marketing etwa 60% der größeren Mittelständler in Deutschland auf eine hybride Lösung setzen: Sie beschäftigen interne Social-Media-Manager, die mit externen Spezialisten für bestimmte Aufgaben zusammenarbeiten.
Versteckte Kosten und Zusatzleistungen
Bei der Budgetplanung für Social-Media-Betreuung werden häufig wichtige Kostenfaktoren übersehen, die später zu unangenehmen Überraschungen führen können. Eine realistische Kalkulation sollte diese Aspekte von Anfang an berücksichtigen.
Paid Advertising und Mediabudget
In Zeiten sinkender organischer Reichweite wird Paid Advertising zunehmend unverzichtbar. Die reine Betreuungsgebühr deckt in der Regel nur die Konzeption und Einrichtung der Kampagnen ab, nicht aber das eigentliche Werbebudget. Je nach Branche und Zielsetzung sollten Unternehmen in Deutschland mindestens 500 bis 1.000 Euro monatlich für Werbeanzeigen einplanen.
Interessant ist, dass laut einer Analyse von Social Beat die durchschnittlichen Kosten pro Klick (CPC) in Deutschland seit 2023 um etwa 15% gestiegen sind. Dies bedeutet, dass für die gleiche Anzahl an Interaktionen heute mehr Budget benötigt wird als noch vor zwei Jahren.
Tool- und Softwarekosten
Professionelle Social-Media-Betreuung erfordert spezialisierte Tools für Planung, Monitoring, Analyse und Reporting. Diese Kosten werden oft separat berechnet oder in die Betreuungspauschale eingepreist. Typische Werkzeuge wie Hootsuite, Later oder Buffer kosten je nach Funktionsumfang zwischen 50 und 300 Euro monatlich. Umfassendere Analyse-Tools wie Brandwatch oder Sprinklr können deutlich teurer sein.
Viele Agenturen nutzen proprietäre Tools oder haben Rahmenverträge mit Anbietern, was die Kosten pro Kunde senken kann. Dennoch sollte bei der Budgetplanung ein Posten für Technologie eingeplant werden.
Krisenmanagement und Sonderleistungen
Social Media ist ein dynamisches Feld, in dem jederzeit unvorhergesehene Situationen eintreten können. Ein kritischer Kommentar kann sich binnen Stunden zur PR-Krise entwickeln. Solche Situationen erfordern sofortige Reaktion und intensives Monitoring – oft außerhalb regulärer Arbeitszeiten.
Viele Betreuungsverträge decken nur den "Normalbetrieb" ab. Krisenmanagement, Wochenend-Betreuung oder kurzfristige Sonderaktionen werden häufig zusätzlich berechnet. Ein transparenter Vertrag sollte klar definieren, welche Szenarien durch die Basispauschale abgedeckt sind und welche Zusatzkosten auslösen können.
Ein erfahrener Social-Media-Berater aus München berichtet: "Wir hatten einen Kunden, der überrascht war, als wir für die Betreuung einer viralen Krisensituation am Wochenende Zusatzkosten berechneten. Solche Situationen können schnell 1.000 Euro oder mehr kosten, sind aber im Standardvertrag selten enthalten."
Return on Investment: Wann lohnt sich die Investition?
Die entscheidende Frage bei jeder Marketinginvestition lautet: Welchen Mehrwert schaffen wir damit? Im Bereich Social Media ist die ROI-Berechnung komplex, da viele Effekte indirekt oder langfristig wirken. Dennoch gibt es Ansätze, um den Wertbeitrag zu quantifizieren.
Messbare Erfolgsindikatoren
Je nach Unternehmensziel können unterschiedliche KPIs zur Erfolgsmessung herangezogen werden. Für E-Commerce-Unternehmen sind direkte Conversions und generierter Umsatz relevante Messgrößen. Für Markenunternehmen können Reichweite, Engagement-Rate oder Markenbekanntheit wichtiger sein.
Eine Studie des Deutschen Instituts für Marketing zeigt, dass Unternehmen mit konsistenter, professioneller Social-Media-Präsenz durchschnittlich 23% mehr Direktzugriffe auf ihre Website verzeichnen als vergleichbare Unternehmen ohne aktives Social-Media-Management. Dies verdeutlicht den indirekten Wertbeitrag jenseits direkter Conversions.
Besonders interessant: Laut einer Erhebung von HubSpot generieren B2B-Unternehmen, die regelmäßig hochwertigen Content auf LinkedIn veröffentlichen, durchschnittlich 45% mehr qualifizierte Leads als solche ohne aktive LinkedIn-Präsenz.
Langfristige Wertschöpfung
Der wahre Wert professioneller Social-Media-Betreuung zeigt sich oft erst mittelfristig. Der Aufbau einer engagierten Community, die Etablierung als Thought Leader oder die Schaffung eines positiven Markenimages sind Prozesse, die Zeit benötigen, langfristig aber erheblichen Mehrwert schaffen können.
Marketingexperte Prof. Dr. Kreutzer von der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin erklärt: "Social Media sollte nicht als kurzfristiger Verkaufskanal, sondern als langfristige Investition in Kundenbeziehungen betrachtet werden. Unternehmen, die hier kontinuierlich und qualitativ hochwertig investieren, bauen Vertrauenskapital auf, das sich in Krisenzeiten auszahlt und langfristig zu höherer Kundenbindung führt."
Eine bemerkenswerte Statistik in diesem Zusammenhang: Unternehmen mit einer aktiven, positiv wahrgenommenen Social-Media-Präsenz verzeichnen laut einer Studie von Salesforce durchschnittlich 20% höhere Kundenzufriedenheitswerte und eine um 15% geringere Abwanderungsrate als Wettbewerber ohne entsprechende Präsenz.
Praxis-Beispiele: Realistische Budgets für verschiedene Unternehmensgrößen
Um die abstrakte Diskussion über Kosten greifbarer zu machen, betrachten wir drei konkrete Beispiele aus der Praxis. Diese Beispiele basieren auf realen Erfahrungswerten aus dem deutschen Markt und können als Orientierung für die eigene Budgetplanung dienen.
Kleinunternehmen: Der lokale Handwerksbetrieb
Ein Handwerksbetrieb mit 15 Mitarbeitern möchte seine lokale Sichtbarkeit erhöhen und Nachwuchskräfte gewinnen. Die Social-Media-Strategie konzentriert sich auf Facebook und Instagram mit je zwei Posts pro Woche sowie gelegentlichen Einblicken in den Arbeitsalltag via Stories.
Typisches Budget: 800-1.200 Euro monatlich für die Betreuung durch einen spezialisierten Freelancer oder eine kleine Agentur, plus 300-500 Euro Werbebudget für lokale Zielgruppenansprache. Die Inhalte werden teilweise vom Betrieb selbst zugeliefert (Fotos von Projekten, kurze Videos), teilweise vom Dienstleister erstellt.
Der Handwerksmeister Michael S. aus Köln berichtet: "Wir investieren etwa 1.000 Euro monatlich in unsere Social-Media-Betreuung und haben dadurch nicht nur neue Kunden gewonnen, sondern konnten auch zwei Ausbildungsplätze besetzen. Für uns rechnet sich diese Investition definitiv."
Mittelstand: Der regionale Einzelhändler
Eine Einzelhandelskette mit 8 Filialen in Norddeutschland nutzt Social Media für Produktpräsentationen, Sonderaktionen und den Aufbau einer regionalen Community. Betreut werden Facebook, Instagram und seit kurzem auch TikTok mit insgesamt 10-12 Posts pro Woche, regelmäßigen Stories und monatlichen Gewinnspielen.
Typisches Budget: 2.500-3.500 Euro monatlich für die Betreuung durch eine mittelgroße Agentur, plus 800-1.200 Euro Werbebudget. Zusätzlich werden vierteljährlich etwa 1.500 Euro für professionelle Produktfotografie investiert. Die Agentur übernimmt die komplette Content-Erstellung, Redaktionsplanung und Community Management an sieben Tagen pro Woche.
Die Marketingleiterin berichtet: "Der Aufwand für qualitativ hochwertige Inhalte wird oft unterschätzt. Wir haben anfangs versucht, mit einem kleineren Budget auszukommen, haben aber schnell gemerkt, dass die Qualität leidet. Die jetzige Investition spiegelt sich in deutlich höheren Interaktionsraten und letztlich auch in den Verkaufszahlen wider."
Großunternehmen: Der nationale B2B-Anbieter
Ein B2B-Technologieanbieter mit 500 Mitarbeitern nutzt Social Media primär für Employer Branding, Thought Leadership und Lead-Generierung. Die Strategie umfasst LinkedIn, Twitter, YouTube und einen Corporate Blog mit durchdachter Content-Strategie und regelmäßigen Fachbeiträgen.
Typisches Budget: 5.000-8.000 Euro monatlich für die Betreuung durch eine spezialisierte Agentur, plus 2.000-3.000 Euro Werbebudget für LinkedIn-Kampagnen. Zusätzlich werden etwa 4.000 Euro monatlich für die Produktion hochwertiger Fachvideos und Whitepaper investiert. Die Betreuung erfolgt durch ein dediziertes Team mit Spezialisten für B2B-Content, technische Redaktion und Performance Marketing.
Der Digital Marketing Director erklärt: "In unserem komplexen B2B-Umfeld ist oberflächlicher Content wertlos. Wir investieren bewusst in tiefgehende Fachbeiträge und hochwertige Videoformate, die unsere Expertise unterstreichen. Diese Investition zahlt sich durch qualifizierte Leads und eine gestärkte Marktposition aus."
Fazit: Die richtige Balance zwischen Kosten und Qualität finden
Die Frage nach den Kosten für erstklassige Social-Media-Betreuung lässt sich nicht pauschal beantworten. Zu viele individuelle Faktoren spielen eine Rolle – von der Unternehmensgröße über die Branche bis hin zu den spezifischen Zielsetzungen. Dennoch lassen sich einige grundlegende Erkenntnisse festhalten.
Erstklassige Social-Media-Betreuung ist keine Frage des absoluten Budgets, sondern der strategischen Ausrichtung und der Qualität der Umsetzung. Auch mit begrenzten Mitteln kann wertvoller Content entstehen – vorausgesetzt, die verfügbaren Ressourcen werden fokussiert und zielgerichtet eingesetzt. Entscheidend ist die Passung zwischen Budget, Zielen und Umsetzung.
Gleichzeitig gilt: Qualität hat ihren Preis. Wer auf billigste Angebote setzt, riskiert nicht nur mittelmäßige Ergebnisse, sondern im schlimmsten Fall sogar Imageschäden durch unprofessionellen Auftritt. Die Investition in professionelle Betreuung sollte als das gesehen werden, was sie ist: eine Investition in die digitale Zukunftsfähigkeit des Unternehmens.
Der vielleicht wichtigste Rat zum Abschluss: Setzen Sie auf Transparenz und klare Vereinbarungen. Ein seriöser Dienstleister wird Ihnen detailliert darlegen können, welche Leistungen im vereinbarten Preis enthalten sind und welche nicht. So vermeiden Sie böse Überraschungen und können eine vertrauensvolle, langfristige Zusammenarbeit aufbauen.
Letztlich entscheidet nicht der absolute Betrag über den Erfolg Ihrer Social-Media-Aktivitäten, sondern die Frage, ob die Investition zu Ihren spezifischen Zielen, Ihrer Zielgruppe und Ihren internen Ressourcen passt. Mit diesem Bewusstsein finden Sie den richtigen Partner für Ihre Social-Media-Betreuung – zu einem Preis, der Ihre Investition rechtfertigt.
Häufig gestellte Fragen
Kann ich Social Media nicht einfach selbst machen und Geld sparen?
Grundsätzlich ja, aber bedenken Sie den Zeitaufwand und die erforderliche Expertise. Professionelles Social-Media-Management umfasst Strategie, Content-Erstellung, Community Management und Analyse – Bereiche, die jeweils Fachwissen erfordern. Selbst bei kleinen Accounts sollten Sie mit 5-10 Stunden wöchentlich rechnen. Überlegen Sie, ob diese Zeit nicht anderweitig wertschöpfender eingesetzt werden könnte. Zudem fehlt Internen oft der objektive Blick von außen und das Wissen um aktuelle Trends und Best Practices.
Wie erkenne ich, ob ein Angebot angemessen oder überteuert ist?
Vergleichen Sie nicht nur die Preise, sondern vor allem die enthaltenen Leistungen. Ein seriöses Angebot schlüsselt detailliert auf, welche konkreten Leistungen erbracht werden: Anzahl der Posts, Umfang des Community Managements, Reporting-Intervalle etc. Achten Sie auf versteckte Kosten wie zusätzliche Tool-Gebühren oder Aufpreise für Krisenmanagement. Hilfreich ist auch, nach Referenzen zu fragen und sich Arbeitsproben zeigen zu lassen. Extrem niedrige Preise sollten ebenso skeptisch machen wie unverhältnismäßig hohe – beides kann auf mangelnde Professionalität hindeuten.
Wie lange dauert es, bis sich die Investition in Social Media auszahlt?
Social Media ist ein Langstreckenläufer, kein Sprinter. Erste Erfolge in Form steigender Reichweite und Engagement können bereits nach 2-3 Monaten sichtbar werden. Messbare Geschäftsergebnisse wie Lead-Generierung oder Umsatzsteigerungen zeigen sich typischerweise erst nach 6-12 Monaten kontinu



